Von Randy Gage
Ein Direktor an meiner Front rief an und fragte, ob ich ihn bei einer Einzelpräsentation begleiten würde. Ich war etwas überrascht, denn er hatte eine große Gruppe und brauchte schon seit Monaten keine Hilfe mehr bei einer Präsentation. Ich fragte, warum.
Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Interessenten um den CEO eines milliardenschweren Unternehmens handelte, der jede Woche in den Wirtschaftsseiten und Finanzpublikationen zu finden war. Der Kandidat verdiente 10 Millionen Dollar und hatte außerdem Aktienoptionen, die ihm weitere Millionen einbrachten. Er ging in dieselbe Kirche wie mein Mann, und so war die Verbindung hergestellt.
Wie konnte ich da widerstehen?
Wir gingen zu dem Termin, der im Büro des Kandidaten stattfand. (Das ist ein Fehler, aber ich habe mich darauf eingelassen, weil es schon arrangiert war.) Sein Büro war größer als die Wohnung, in der ich wohnte. Ganz im Ernst. Er hatte dort einen Konferenztisch, der wahrscheinlich mindestens fünfzig Riesen gekostet hat. Ich war ein bisschen nervös, aber wir setzten uns an das Ende des Tisches und begannen mit der Präsentation. Der Kandidat saß sehr aufmerksam dabei. Als ich fertig war, gab er zu, dass es ziemlich faszinierend war, aber er konnte sich nicht darauf einlassen, weil sein Vertrag mit seinem Arbeitgeber ihm andere geschäftliche Unternehmungen verbot. Er freute sich, dass mein Mann die Gelegenheit gefunden hatte und empfahl mir sogar ein paar Leute, die er für das Unternehmen für geeignet hielt.
Aus dieser Begegnung lassen sich einige wichtige Lehren ziehen…
Erstens: Einige der bestbezahlten Menschen der Welt sind immer noch Sklaven ihres Jobs und haben ihr Leben nicht selbst in der Hand. Ist das nicht faszinierend?
Zweitens: Die Menschen, mit denen man am leichtesten Präsentationen bekommt, sind in der Regel die beschäftigten, ehrgeizigen und erfolgreichen Menschen auf deiner Liste. Und die schwierigsten Leute sind diejenigen, die es am meisten brauchen!
Und warum?
Weil die Leute, die es am meisten brauchen, es am meisten brauchen. Vielleicht sind sie faul, engstirnig oder einfach so sehr damit beschäftigt, sich mit ihrem Bewährungshelfer zu treffen oder Reality-Shows zu schauen, dass sie keine Zeit für ein Treffen haben. Wenn du nach jemandem Ausschau hältst, der zwei Jobs hat, sich ehrenamtlich in seiner Kirche engagiert und in Teilzeit für Uber fährt, wirst du oft jemanden finden, der sich Zeit für deine Präsentation nimmt.
Die Kandidaten, die du am meisten vernachlässigen könntest – Fachleute wie Ärzte, Führungskräfte, Anwälte und Buchhalter – befinden sich vielleicht in einem Stadium ihrer Karriere, in dem sie endlich erkannt haben, dass sie Opfer der “Stunden-für-Geld-Falle” sind. Wenn sie diese Phase erreicht haben, sind sie in der Regel sehr offen dafür, herauszufinden, wie sie die Macht der Hebelwirkung für ihre finanzielle Sicherheit nutzen können. Wenn du deine Sponsoring-Mentalität und -Strategie an diese Realität anpasst, wirst du viel mehr Wachstum erleben.
- RG
