Einer der erfolgreichsten Networker Deutschlands meinte kürzlich: „Weißt du Robert, ich habe den Eindruck, dass heutzutage alle nur noch nach dem neuesten heißen Deal Ausschau halten. Auf diese Weise wird ständig von Firma zu Firma gewechselt. Aber unsere frühere Idee, dass durch Network Marketing dauerhafter Erfolg – und damit ein Geschäft, welches man eines Tages vielleicht sogar vererben kann – entsteht, gerät neben dieser Abzocke völlig in den Hintergrund.“
Sind wirklich „alle“ nur auf der Suche nach dem neuesten Deal?
Vermutlich nicht. Aber auf einige Networker trifft dies sicher zu. Und ein Teil dieser Menschen verbucht damit sogar finanzielle Erfolge: Wer schnell genug, intensiv genug und überzeugend genug arbeitet, kann auch in einer Firma, die nach ein oder zwei Jahren wieder zusammenbricht, gutes Geld verdienen. Dass dies nicht dem eigentlichen Geist von Network Marketing entspricht, ist zwar offensichtlich, wollen wir aber für einen Moment beiseitelassen. Natürlich bleibt bei dieser „Crash & Burn“-Methode eine große Gruppe enttäuschter Menschen zurück, die entweder nicht als erste dabei waren. Oder die einfach nicht über die nötigen Fähigkeiten verfügt haben, schnell genug nachzumachen, was diese „Führungskräfte“ vorgemacht haben. Welchen Schaden diese enttäuschten Menschen unserer Branche zufügen – und welchen Schaden unsere Branche eventuell auch diesen Menschen zugefügt hat – können wir täglich in vielen Kommentarseiten und Internetforen lesen. Lassen Sie uns aber auch die andere Seite betrachten: Denken Sie an ein Unternehmen, dessen Angebot zwar „langweilig“ klingen mag. Das aber schon zehn, vielleicht sogar zwanzig oder dreißig Jahre am Markt ist und bewiesen hat, dass es langfristig und international erfolgreich sein kann. Ein Unternehmen, das nicht nur über eine umfassende und ausgereifte Produktpalette verfügt, sondern auch über ein gut organisiertes System für Seminare, unterstützende Werkzeuge und ein funktionierendes Miteinander.
Für manchen „Insider“ mag dieses Angebot nicht besonders verlockend klingen: „Da kann ich ja nicht bei den Ersten dabei sein!“; „Das sind alles nur verkrustete Strukturen, in denen noch alles so laufen soll wie im letzten Jahrtausend!“ ; „Da kann man gar nichts mehr mitgestalten!“ – dies sind Sätze, die wir von Networkern an aus der Glücksritter-Kategorie zu hören bekommen werden. Und ja, diese Äußerungen mögen aufs Erste nachvollziehbar klingen. Und ja, ich weiß, dass es ein paar einzelne Stories von ein paar einzelnen Networkern gibt, die tatsächlich als Erste eingestiegen und Millionär geworden sind. Es gibt jedoch auch zwei andere Erkenntnisse:
- Dass von 100 neu gegründeten Firmen bis zu 96 und mehr ihre Pforten wieder schließen müssen. (Erfolgsquote von nur 4%)
- Dass von 1.000 Einsteigern “der ersten Stunde” nur etwa 10 Menschen großartige Erfolge erzielen ( Erfolgsquote von nur 1%)
Wenn wir nun dieses eine Prozent mit vier Prozent multiplizieren, bedeutet das: Die Wahrscheinlichkeit, als Neueinsteiger bei einer neuen Firma großartiges Geld zu verdienen, liegt bei gerade einmal 0,04 Prozent. Das bedeutet, dass von 10.000 Neueinsteigern in neu gegründeten Firmen 9.996 eher erfolglos bleiben. Das lässt die meisten „brandheißen“ neuen Geschäfte in einem ganz anderen Licht erscheinen. Womit sich die Frage stellt: Bedeutet dies nun, dass man auf keinen Fall bei einer neuen Firma einsteigen und sich immer nur für ein etabliertes Unternehmen entscheiden sollte? Die Antwort ist davon abhängig, wie man Network Marketing betreiben möchte. Als dauerhaft stabiles Geschäft? Oder als finanzielle Achterbahn, bei der es nur für wenige aufwärts, aber für die meisten Teilnehmer finanziell abwärts geht. Recht hatte er, der Schriftsteller Friedrich von Schiller mit seinem Hinweis:
“Drum prüfe, wer sich ewig bindet.”
Viel Erfolg wünscht Ihnen
Robert Pauly
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